- Februar SCHACH EINMAL ANDERS
KALENDER: Juri Lwowitsch Awerbach *1922, russ. GM u. Schachhistoriker, Johan Hjartarson *1963, isländ. GM
Kunstschach befolgt zwar alle Grundregeln des Spiels, lebt allerdings von zusätzlichen Märchenfiguren aus dem Märchenland oder Forderungen, die im Turnierschach keine Anwendung finden. Hier soll im oberen Diagramm von Karl Fabel Weiß Matt in 1 vermeiden! Welch absurde Forderung, werden Sie auf den ersten Blick meinen. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht.
Darunter eine muntere nicht minder interessante Kunstschach-Aufgabe aus einer Stellung von
Heinrich Assiac, von der beide Seiten aus quasi gleichzeitig matt setzen. Zum Knobeln gut!
Karl Fabel
Kunstschach-Aufgabe
▪ Mit welchem Zug kann Weiß Matt in 1 vermeiden? Es gibt nur einen Zug, und zwar das Abzugs- schach 1.Tc6+!, denn damit wird die Läufer- diagonale a8-h1 unterbrochen. Der zuvor gefesselte schwarze Turm darf nun den Schach bietenden Läufer schlagen.
Reizvoll, wenn auch ungewöhnlich!
Heinrich Fraenkel Assiac
Doppelmatt 1951
▪ Wer gewinnt?
1.Lg2 und Matt#, würde man meinen. Doch Schwarz zieht den d-Bauern zwei Felder vor 1. …d5 und sagt seinerseits Matt an. Das Argu- ment von Weiß, dass dieser d-Bauer ja en passant zu schlagen ist, daher das Zielfeld nur virtuell erreicht, hat zweifellos etwas für sich. Wer ist nun matt? Oder darf man diese Stellung als theoretisches Doppelmatt klassifizieren?
Wie angekündigt, zum Nachdenken komponiert!
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